Im Atemzug der Zeit

St.Gallen und der 1. Weltkrieg

8. Mai 2015 – 28. Februar 2016

2014 jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum hundertsten Mal. Dieser erste industrialisierte und globale Massenkrieg forderte rund 17 Millionen Todesopfer. Obgleich gänzlich vom Krieg umgeben, blieb die Schweiz von Kampfhandlungen verschont. Die Auswirkungen waren dennoch enorm.

Das Historische und Völkerkundemuseum übernimmt anlässlich des Gedenkjahrs die Wanderausstellung «14/18 – Die Schweiz und der Grosse Krieg». Ergänzend zu dieser gesamtschweizerischen Sicht zeigt das Museum eine eigene Sonderausstellung, um den Besucherinnen und Besuchern die spezifischen Verhält­nisse in der Ostschweiz zu vermitteln. Als Grenz- und Exportkanton war St.Gallen vom Krieg besonders betroffen, gleichzeitig begann damals der Niedergang der Hauptindustrie, der Stickerei.

Weltkrieg im Hochgebirge

Der Maler Augustin Meinrad Bächtiger am Umbrail

Der St. Galler Maler Augustin Meinrad Bächtiger (1888-1971) war 1917 und 1918 am Umbrail eingeteilt, wo sich Italiener und Österreicher in einem harten Hochgebirgskrieg gegenüberstanden. Die Schweizer Grenzsoldaten wurden unmittelbare Zeugen der Kriegshandlungen. Die österreichisch-italienische Kampflinie erstreckte sich vom Umbrail über den Gardasee und die Dolomiten zu den karnischen Alpen und endete westlich von Triest. An dieser Linie fanden die zwölf Isonzo-Schlachten statt, die einigen hunderttausend Soldaten und Zivilpersonen das Leben kosteten. Auf der Schweizer Seite, der Dreisprachenspitze, fiel ein Bündner Soldat durch eine verirrte italienische Gewehrkugel.

Die Ausstellung dokumentiert diese Ereignisse mit eindrücklichen Objekten und Dokumenten: Zeichnungen und Tagebuchnotizen von Schweizer Grenzsoldaten und einem italienischen Infanteristen sowie Filmen und Fotodokumenten aus dem Archiv des Museums Stelvio-Umbrail.